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Vortrag: „Hamburg des Ostens“? Der Ausbau des Wiener Hafens in der NS-Zeit

Vortragende: Dr.in Ina Markova, Dr. Stefan Wedrac (beide Universität Wien, Institut für Zeitgeschichte)

Moderation: Mag. Jutta Fuchshuber

15. Mai 2025, 18:00, Vortragssaal des Wiener Stadt- und Landesarchivs, Gasometer D, 11., Guglgasse 14 (4. Archivgeschoß; Zugang über Gasometer A und die Mall)


Am 15. Mai 2025 beschäftigten sich Dr.in Ina Markova und Dr. Stefan Wedrac vom Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien mit den gigantomanischen Ausbauplänen der Wiener Donauhäfen, die – wie der Titel ihres 2023 erschienenen Buches lautet – aus der Stadt ein „Hamburg des Ostens“ machen sollten.

Mag.a Jutta Fuchshuber, Dr. Stefan Wedrac und Dr.in Ina Markova (Foto: Alfred Paleczny)

Im ersten Teil berichtete Dr. Wedrac anhand zahlreicher Fotografien und Pläne, dass sich nach der Donauregulierung des 19. Jahrhunderts die Hafenanlagen vom Donaukanal zum neuen Strombett verlagerten und dort auch ein Hafen in der Freudenau errichtet wurde.

Dr. Stefan Wedrac (Foto: Alfred Paleczny)

Dort und am anderen Donauufer in der Lobau wollten die Nationalsozialisten nach dem „Anschluss“ riesige Hafenanlagen sowie einen Kanal zur Oder bauen. Ergänzend dazu waren in Albern Getreidespeicher und in der Lobau ein Kohlenlager für die schlesischen Abbaugebiete vorgesehen, das aber bald in ein Öllager umgewandelt wurde, wo die Ostmärkische Mineralölverwaltung die Ölvorräte des Marchfeldes verarbeiten sollte. Die Pläne wurden kriegsbedingt nur teilweise umgesetzt. Tatsächlich ausgeführt wurden ein Hafenbecken in Albern, vier 6,5 Kilometer lange Teilstücke des schon vor Jahrhunderten erstmals geplanten Donau-Oder-Kanales und ein Hafenbecken in der Lobau, außerdem in Albern fünf mit Umschlagseinrichtungen ausgerüstete Getreidespeicher mit insgesamt 85.000 Tonnen Lagerfähigkeit sowie Straßen und Bahnanlagen, Kanalisation und Wasserversorgung, in der Lobau Teile der Hafenbahnanlagen und Dammschüttungen für eine Zufahrtstraße und im Hafen Freudenau vorwiegend Gleisanlagen.

Im zweiten Teil beschäftigte sich Dr.in Markova mit dem massiven Einsatz von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern, die die Anlagen vor allem in der Lobau errichteten.

Dr.in Ina Markova (Foto: Alfred Paleczny)

Sie hatte ermittelt, dass diese 16 Nationalitäten zugeordnet werden konnten und zu einem beträchtlichen Teil aus Dänemark, Italien und Belgien stammten. Dazu kamen Roma, sowjetische Kriegsgefangene und ab 1944 ungarische Juden. Sie schilderte den Arbeitsalltag dieser, im Durchschnitt dieser Jahre, 1.000 eingesetzten Menschen, konzentrierte sich auf das Schicksal einiger namentlich bekannter Männer und Frauen sowie auf deren physische und psychische Probleme. Es gab dort auch ein Sexzwangslager und für die zivilen Arbeiterinnen und Arbeiter sogar ein geringes Freizeitleben außerhalb der Lager. Sie berichtete weiters über einige Flucht-, Sabotage- und Widerstandsversuche.

Buchcover "Hamburg des Ostens"?

Schließlich ging Dr. Wedrac auf die Bombardierung dieses Donaugebietes ab 1944 ein. Selbst nach den rund 5.000 Bombentreffern gab es dank der raschen Instandsetzungsarbeiten noch an der Jahreswende 1944/1945 eine Kapazitätsauslastung von 70 Prozent. Im April 1945 wurden die Häfen von den Sowjets besetzt, die den Mineralölbetrieb bis zum Staatsvertrag 1955 weiterführten. Dann verlor die Lobau wegen des Neubaus der ÖMV in Schwechat langsam ihre Bedeutung. Kleine Reste der Anlagen sind heute noch vorhanden, die massiven Umweltschäden der Kriegsjahre konnten aber nur teilweise saniert werden.

Bericht und Fotos (1-3): Alfred Paleczny

Zur Person

Dr.in Ina Markova, Studium der Geschichte in Wien, Paris sowie in New Orleans; Stipendiatin der ÖAW, des Wissenschaftsministeriums sowie des Georg-Eckert-Instituts in Braunschweig; Redaktionsmitglied der Zeitschrift “zeitgeschichte”; Lehrveranstaltungen an der Universität Wien. Forschungsschwerpunkte: Visual History, Geschichtspolitiken, österreichische Zeitgeschichte.

Dr. Stefan Wedrac, ehemaliger Mitarbeiter des Entschädigungsfonds für Opfer des Nationalsozialismus, der Wiener Gebietskrankenkasse, zweier FWF-Projekte, der ÖAW und Projektmitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Wien sowie Postdoc Assistent des Instituts für Rechts- und Verfassungsgeschichte der Universität Wien. Seit 2024 Forscher im HGM.


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