Führung durch das Haus der Industrie
Mag. Paul Rachler
21. Mai 2014, Hauss der Industrie
Am 21. Mai führte Mag. Paul Rachler durch das Haus der Industrie am Schwarzenbergplatz Nr. 4. Dieses ist eines des letzten fertiggestellten Häuser der erweiterten Ringstraßenzone.
Eröffnet wurde das Haus der Industrie 1911 durch Kaiser Franz Josef I., erbaut wurde es von 1906 bis 1909 vom renommierten Architekt Karl König. Bauträger war der Industriehaus-Verein, der auch heute noch Eigentümer des Hauses ist. Initiiert wurde der Bau von den zu Zeiten der Monarchie existierenden drei industriellen Vertretungsorganisationen.
Das Interieur des Hauses, ein typisches späthistoristisches Gesamtensemble – Eingang, Garderobe, Feststiege, Foyer, Festsäle, Buffet und Sitzungssäle, sorgte für entsprechende Eleganz, die Büroräume und modernste Ausstattung für Effizienz.
1939 erfolgte die Auflösung des Industriehaus-Vereines und des „Bund Österreichischer Industrieller“, der industriellen Vertretungsorganisation Österreichs.
Historische Bedeutung für Österreich erhielt das Haus am inzwischen zu Stalinplatz umbenannten Schwarzenbergplatz, als es zwischen 1945 und 1955 von den Alliierten beschlagnahmt und zum Sitz des Alliierten Rates, der Österreich (mit-)regierte, auserkoren wurde. In der Woche vor der Unterzeichnung des Staatsvertrages 1955 fanden im hier die Botschafter- und die Außenministerkonferenz statt, die die letzten Details des Staatsvertrages regelten.
Auch die interallierte Militärpolizei (vormals „Die Vier in Jeep“) war ab 1954 im Haus der Industrie stationiert.
Nach Abzug der Alliierten wurde das Haus, mittlerweile wieder am Schwarzenbergplatz gelegen, dem 1947 wiedergegründenten Industriehaus-Verein restituiert und die 1946 gegründete und bis heute dort angesiedelte Vereinigung österreichischer Industrieller konnte einziehen.
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