Vortrag: Hans Fischböck – Ein ökonomischer Karrierist mit ideologischem Netzwerk
Vortragende: Mag.a Jutta Fuchshuber (Universität Wien, Institut für Zeitgeschichte)
Moderation: Direktorin Dr.in Brigitte Rigele
20. Oktober 2022, 18:00, Vortragssaal des Wiener Stadt- und Landesarchivs sowie Online-Raum
Teilnehmer: max. gemäß Covid-Verordnung, online keine Anmeldung notwendig , Voranmeldung bis spätestens 20.10.2022 über das Anmeldeformular auf unserer Website. Sie erhalten eine Bestätigung per E-Mail.

„Mein Ziel ist es immer gewesen, alle Maßnahmen im Zuge der Judenpolitik gesetzlich zu verankern [...]“, so Hans Fischböck in einem Interview mit Jules Huf, welcher von Simon Wiesenthal mit der Bitte um Geheimhaltung über Fischböcks Ausforschung informiert wurde. 1966 trug das Rijksinstituut voor Oorlogsdocumentatie Beweismaterial zusammen, um Fischböck wegen Kriegsverbrechen vor Gericht zu stellen. Als Handels- und Finanzminister in Wien und Generalkommissar für Finanzen und Wirtschaft in den besetzten Niederlanden war er maßgeblich für die Enteignung der Jüdinnen und Juden verantwortlich. Er hatte sich ein weitgesponnenes politisches und ökonomisches Netzwerk aufgebaut, welches seiner Karriere während der NS-Zeit diente und nach 1945 zur Flucht verhalf. In Argentinien konnte er durch seine alten Seilschaften für die Firma „Aspersion, Nicolussi & Cia“ des ehemaligen Waffen-SS-Mitglieds Nicolussi-Leck arbeiten, dessen enger Geschäftspartner der ehemalige SS-Hauptsturmführer und Fluchthelfer Juan Peróns Horst Carlos Fuldner war. Durch Huf's Interview, so die Kritik Wiesenthals, gelang es Fischböck sich bis zu seinem Tod einer Anklage zu entziehen und er musste sich nie für seine Taten verantworten.
Die durchgeführten Recherchen und das Konzept des Vortrags wurde gemeinsam mit MMag. Andreas Schrabauer erstellt.
Online-Raum
Meeting-ID: 875 1603 3487
Kenncode: 684938
Abbildung: Wiener Stadt- und Landesarchiv, Gauakten, A1: 140.325
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